Bandfabrikation

Bis in die 1920er Jahre gehörte die Bandindustrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Nordwestschweiz. Auch die Bally'sche Industrie fand ihren Anfang mit der Bandfabrikation. 1804 trat Urs Peter im Alter von 21 Jahren ins Geschäft des Vaters F.U. Bally, ein.

Bereits 1810 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Niklaus den väterlichen Betrieb, den sie in den folgenden Jahren schnell ausbauten. Schon nach fünf Jahren gelang ihnen der Schritt vom Händler zum Fabrikanten. Vermutlich aus der Liquidation des Meyer’schen Betriebs in Aarau erwarben sie Bandwebstühle und liessen auf diesen selbst Bänder herstellen. Damit war die Grundlage für ein stetes Wachstum und letztlich für die gesamte Schönenwerder Industrie gelegt.

Die Bandfabrik fabrizierte allerlei Bänder, die als Verzierung von Hüten, Kleidern sowie als Zierband für Verpackungen verwendet wurden. Die Fabrik arbeitete mit Seide, Baumwolle und später auch mit Elastikprodukten.

Das Geschäft wuchs, ausser in den Krisen- und Hungerjahren um 1817 beständig, so dass Urs Peter Bally in den ersten 20 Jahren den Umsatz verdoppelte und die Zahl der Mitarbeiter bis gegen 450 wuchs. 1832 konnte Bally mehr als zwei Tonnen Bänder allein nach Württemberg und Bayern exportieren. Die Ausstellung zeigt die rund 200-jährige Geschichte der Bandfabrikation, denn bis ins Jahr 2005 wurden in Schönenwerd noch Bänder hergestellt.